“Ich lebe und das ist gut so” – Edward Furlong über seine Drogenvergangenheit

Edward Furlong war prädestiniert für die allererste Hollywood-Liga. Mit 13 auf der Straße entdeckt, gab er an der Seite von Arnold Schwarzenegger in „Terminator II - Judgement Day" (1991) ein großartiges Debüt. 1998 hat er zusammen mit Edward Norton in dem Neonazifilm „American History X" mitgespielt. 1992 war er in „Friedhof der Kuscheltiere II" erfolgreich. (1993 wurde er dafür in der Kategorie „Bester Nachwuchsdarsteller" von der Akademie für ‚Science Fiction, Fantasy und Horrorfilme' nominiert.) Sein fein geschnittenes Gesicht ließ ihn verschlossen und sensibel wirken. Seine Darstellung hatte etwas trotziges, leicht abgeklärtes und gleichzeitig skeptisches. Er war die perfekte Identifikationsfigur für heranwachsende Teenager mit Anpassungsschwierigkeiten.


Doch irgendwie hat er das Ticket, das er eigentlich schon in der Tasche hatte, nicht eingelöst. Aus dem hübschen, talentierten Jungen wurde ein dicklicher Junkie. Auf Drogen und Alkohol folgten Verhaftungen. Wenn man die in unterschiedlichen Interviews rotzig hingeworfenen Antworten zu diesem Thema summiert, ergibt sie das sehr traurige Fazit, das Furlong sein Potential mutwillig zerstört hat. Einmal gab er zu Protokoll: "Wenn man die Menge an Pot (Haschisch) bedenkt, die ich in meinem Leben geraucht habe." Ein anderes Mal sagte er, dass er seit zehn Jahren eine „Crack-Hure" („Crack Whore") ist, die ihren Körper für Drogen verkauft. Dem "People"-Magazin gestand er, dass er seit seinem 22. Lebensjahr vier Jahre lang Heroin- und Kokainsüchtig war. 2001 wurde er nach einer Überdosis Heroin festgenommen. Drei Jahre später wurde er am Set von „Jimmy and Judy" verhaftet weil er sich öffentlich einen Schuss gesetzt hatte.

„Curly Sue"-Star Alisan Porter - Hochzeitsschleier statt Lockenkopf

Die Filme, die ihm angeboten wurden, wurden immer unbedeutender. In „Terminator 3 — Rebellion der Maschinen" wurde die Rolle des John Connor, die ihn berühmt gemacht hatte, von Nick Stahl übernommen. Es wäre zu riskant gewesen, ihn zu engagieren. Aber die Drogen haben nicht nur seine Schauspielkarriere ruiniert, auch sein Privatleben ist daran zerbrochen. Seine Ehe, die er 2006 mit der Schauspielerin Rachael Bella schloss, dauerte nicht Mal ein Jahr. Im selben Jahr bekamen sie auch einen gemeinsamen Sohn. Aber dieser Herausforderung war Furlong nicht gewachsen. Bei der Scheidung (drei Jahre später) gab Rachael Bella zu Protokoll, ihr Mann habe gedroht sie umzubringen.

Eines seiner jüngsten Statements gegenüber der Presse war „Ich lebe und das ist gut so. Ich fühle mich gesegnet." (Wortlaut: "I'm alive today, and that's good. I feel very blessed.") Bleibt zu wünschen, dass er es irgendwie schafft, sich aus dem Sumpf heraus zu ziehen. Nur leider hinterlassen Drogen irreparable Schäden, so dass nur noch Hoffnung auf eine Schadensbegrenzung bleibt.

Tiefer Fall - Die Abstürze der Kinderstars