Daniel Brühl im neuen Assange-Biopic: Das erste Bild

Die Geschichte von Wikileaks-Gründer und Enthüllungsaktivist Julian Assange nimmt mit dessen „Neujahrsrede“ vor tausenden Anhängern auf dem Balkon der ecuadorianischen Botschaft in London gerade erst cineastische Züge an, da werkelt Hollywood bereits an einem Biopic. Neben dem Briten Benedict Cumberbatch (bekannt als TV-„Sherlock Holmes“) wird auch ein Deutscher eine wichtige Rolle übernehmen: Daniel Brühl spielt den Netzaktivisten Daniel Domscheit-Berg, auf dessen Buch der Streifen beruht.

Benedict Cumberbatch (l.) und Daniel Brühl (r.) am Set des neuen Assange-Films (Bild: Dreamworks)
Benedict Cumberbatch (l.) und Daniel Brühl (r.) am Set des neuen Assange-Films (Bild: Dreamworks)


Viel ist über den neuen Film von Regisseur Bill Condon („Dreamgirls“, „Kinsey“) noch nicht bekannt. Fest steht bisher, dass Cumberbatch und Brühl seit Anfang dieser Woche gemeinsam vor der Kamera stehen. Der Brite (hier mit blonder Perücke) in der Rolle von Julian Assange, sein deutscher Kollege als Daniel Domscheit-Berg, der ehemalige Sprecher von Wikileaks. Der Film basiert auf Domscheit-Bergs Buch „Inside WikiLeaks“ – damit begibt sich Condon auf dünnes Eis. Denn Domscheit-Berg trennte sich vor zwei Jahren im Streit von Assange und kritisierte ihn hart in der Öffentlichkeit, unter anderem für seinen autoritären Führungsstil. Aus diesem Grund hat Wikileaks den Film nicht autorisiert.

Julian Assange: Er kritisiert den Film über sich

Assange wäre aber nicht Assange, wenn er sich nicht über geheime Wege eine Kopie des Drehbuchs besorgt und nach dessen Lektüre sofort Protest eingelegt hätte. In einer Videobotschaft bezeichnete Assange das Projekt unter Condon als "massiven Propagandaangriff gegen Wikileaks". Nach „The Social Network“ ist „The Fifth Estate” (so der Arbeitstitel des Wikileaks-Films) die zweite große Hollywood-Produktion, die sich mit dem Leben von kontroversen Gallionsfiguren der jüngsten Internetgeschichte beschäftigt. Das Drehbuch stammt von Josh Singer, der bereits als „West Wing“-Autor von sich reden machte – und sich deshalb mit politischen Machenschaften auskennen sollte.

"Im Moment ist es frustrierend" - Daniel Brühl über die deutschen Filmangebote

Immerhin die Wahl Daniel Brühls als Wikileaks-Sprecher scheint unumstritten. Der 34-Jährige spielt Domscheit-Berg, nachdem der britische Schauspieler James McAvoy („Der letzte König von Schottland“) die Rolle im letzten Moment zugunsten einer Mitwirkung am nächsten „X-Men“-Film abgesagte hatte. Brühl war bereits in der Hollywood-Rolle eines deutschen Offiziers in Tarantinos „Inglourious Basterds“ zu sehen und ist auch auf dem internationalen Parkett inzwischen als Darsteller etabliert.