Brad Pitt: 3 Filme, die sie gesehen haben sollten
Wer Hollywood sagt, muss auch Brad Pitt sagen. Seit zwanzig Jahren schon gehört der Schauspieler zu den größten Leinwand-Helden. Und seit 2005 bringt er als männlicher Teil von Brangelina Glamour auf jeden roten Teppich. Abzusehen war diese ruhmreiche Entwicklung in den frühen Jahren seiner Karriere natürlich nicht. Bevor er mit seiner Rolle als Tramper in dem Roadmovie "Thelma & Louise" (1991) die Aufmerksamkeit der Kinogänger auf sich zog, schlug sich Brad Pitt mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs und kleineren Rollen durch. Inzwischen hat seine Filmografie als Schauspieler und Regisseur so immense Ausmaße angenommen, dass es schwer ist, nur drei Highlights herauszupicken. Wir haben es trotzdem mal versucht...
Sieben Jahre in Tibet
Bevor Brad Pitt 1997 mit Jean-Jacques Annauds Film "Sieben Jahre in Tibet" auf der großen Leinwand zu sehen war, kannte ihn das Publikum vor allem als hübschen, aber auch etwas glatten Darsteller romantisch-verklärter Charaktere. Rund drei Jahre zuvor hatte er in "Legenden der Leidenschaft" (1994) den großen Charmeur gegeben oder Tom Cruise in "Interview mit einem Vampir" (1994) als blutleerer, aber ansehnlicher Untoter begleitet. Für seine Rolle des reellen österreichischen Bergsteigers Heinrich Harrer in "Sieben Jahe in Tibet" musste sich Brad Pitt schließlich auf seine darstellerischen Fähigkeiten besinnen.
In dem Spielfilm, der das gleichnamige Buch des Österreichers zur Grundlage hat, reist Egozentriker Harrer in Rahmen einer Expedition in den Himalaya, wird bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs allerdings interniert. Durch Flucht gelingt es ihm schließlich, nach Tibet zu entkommen. Dort macht er Bekanntschaft des 14. Dalai Lamas und freundet sich mit ihm an. Parallel zu seiner Odyssee bekommt seine Frau in der Heimat sein Kind. Trotz aller Bemühungen gelingt es Harrer allerdings nicht, seinem Sohn aus der Ferne als Vater näher zu kommen oder von ihm anerkannt zu werden.
Kritiker bemängelten vor allem die inhaltlichen Abweichungen zum Buch, so beispielsweise die stark veränderte charakterliche Darstellung Heinrich Harrers oder seine Familiengeschichte. Weitere Kritikpunkte waren die mangelnde historische Vertiefung sowie mangelnde Reflexion sowie die verpasste Chance, mit dem Film politische Aufarbeitung zu leisten. Brad Pitt verhalf "Sieben Jahre in Tibet" immerhin, die Aufmerksamkeit weg von seinem attraktiven Äußeren, hin zu seinen schauspielerischen Fähigkeiten und seiner Wandelbarkeit zu lenken.
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Fight Club
Unter der Regie von David Fincher gelang es Brad Pitt 1999 schließlich, ein Stück Filmkunst abzuliefern, das sowohl bei Kinofreunden als auch bei den Kritiker Kultstatus erreichte.
In "Fight Club" mimte er an der Seite von Edward Norton den windigen Seifenhändler Tyler Durden, der sich in seiner extremen Persönlichkeit in praktisch allen Punkten von dem namenlosen Erzähler (Edward Norton) unterscheidet. Nachdem sich die beiden während eines Fluges kennenlernen und der Erzähler schließlich in Durdens heruntergekommene Villa einzieht, entsteht eine ambivalente Männerfreundschaft. Es dauert nicht lange, da gründen die beiden aus der Lust auf den Nervenkitzel von Schlägereien heraus ihren illegalen "Fight Club", der mit der Zeit zu einer Art Geheimloge wird. Als Tyler Durden schließlich ohne Wissen seines Prügel-Kumpels das "Projekt Chaos" gründet, mit dem er die öffentliche Ordnung nachhaltig stören will, gerät alles aus dem Ruder.
Während dem weiblichen Publikum nach "Fight Club" vor allem Brad Pitts beeindruckende Anatomie in Erinnerung geblieben sein dürfte, übte der mitreißende, in seiner Brutalität kompromisslose Thriller mit seinen überraschenden Wendungen und psychologischer Tiefe auf beide Geschlechter einen Sog aus, der bis heute anhält.
Burn After Reading
Tummelten sich in der Filmografie von Brad Pitt mit den Jahren eine Menge Romanzen, aber auch Thriller und Actionsfilme, so sah es in der Sparte Komödie lange Zeit eher dürftig bei dem Hollywoodstar aus. Den Eindruck, dass der Schauspieler auch lustig kann, festigte er nach der Action-Komödie "Mr. & Mrs. Smith" (2005) mit "Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger?".
Inmitten von Weltstars wie George Clooney oder John Malkovich und Charakterdarstellerin Tilda Swinton schlüpfte Brad Pitt für die schräge Krimikomödie in die Nebenrolle des fitnessvernarrten, aber leicht minderbemittelen Trainers Chad Feldheimer. Als diesem eine Daten-CD in die Hände gerät lässt er sich von seiner Kollegin Linda Litzke (Frances McDormand) dazu überreden lässt, den einstigen CIA-Mann Osbourne "Ozzie" Cox (John Malkovich) mit dem Fundstück zu erpressen, da sie darauf fälschlicherweise Top-Secret-Informationen vermuten. Doch am Ende läuft nichts so wie geplant ...
Verantwortlich für den komödiantischen Geniestreich waren die gefeierten Regie-Brüder Ethan und Joel Coen ("No Country For Old Men"). Bei "Burn After Reading" hatten sie die Kritiker erneut auf ihrer Seite - Brad Pitt hingegen konnte mit seiner Darstellung eine Menge neuer Fans gewinnen. Mit seinem Mut, sich auch verrückteren Rollen zu widmen und abseits seines zunehmenden Strebens, als Charakterdarsteller angenommen zu werden, Unterhaltungsfilme zu drehen, machte er nachhaltig Eindruck.