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30 Dinge, die Sie nicht von ihr wissen – Natalie Portman wird 30

Schauspieler sind dumm und oberflächlich, eigentlich nur leere Gefäße, in die ambitionierte Regisseure dann ihre Vorstellung hineinfüllen. Das ist auch ganz gut so, denn würden sie zuviel denken, würde am Ende vielleicht ihr Spiel darunter leiden. Man sieht das auch an Interviews, meistens reden sie da irgendwelchen Blödsinn, sind Scientologen und benennen ihre Kinder nach Obstsorten oder Naturphänomenen. So weit die gängigen Vorurteile über Schauspieler, die auf Kinderstars - früh berühmt, nie ordentlich zur Schule gegangen, früh abgestürzt - noch mal potenziert zutreffen. Das Wunderkind, die begnadete Schauspielerin, die wunderschöne, kluge Natalie Portman, die am Donnerstag 30 Jahre alt wird, kann dies alles widerlegen.

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Sie ist auch klug genug, mit ihrem Privatleben nicht hausieren zu gehen. Und klug genug, sich bei plumpen Nachfragen elegant aus der Affäre zu ziehen. Deshalb weiß man, jenseits ihrer Rollen, gar nicht so viel von ihr. Geboren wurde Natalie Hershlag in Jerusalem als Tochter eines israelischen Arztes und einer amerikanischen Künstlerin. Als sie dann anfing, in Filmen mitzuspielen nahm sie Portman, den Mädchennamen ihrer Großmutter, als Künstlernamen an. Hebräisch ist die Sprache, mit der sie zunächst aufwuchs. Als sie drei Jahre alt war, zogen ihre Eltern mit ihr nach New York, auf die schöne, wohlhabende Halbinsel Long Island.

Im Alter von 11 Jahren wurde ein Agent in einer Pizzeria auf sie aufmerksam. Immer noch 11 Jahre alt, lehnte sie bereits einen Model-Job für Revlon zugunsten der Schauspielerei ab. Das war, ganz klar, die richtige Entscheidung: Denn mit 13 wurde sie, als Killer-Lolita in Luc Bessons „Léon - Der Profi" auf einen Schlag berühmt. Auf der streng religiösen, jüdischen Schule, auf die sie ging, kam ihr Auftritt allerdings nicht so gut an. Ihre Mitschüler hänselten sie, sie hatte keine Freunde und kam abends weinend nach Hause. Schließlich verließ sie die Schule, auf der sie zwangsweise zur Vegetarierin geworden war: Nur koscheres Essen war erlaubt, also schmuggelte sie ihre Hühnchensandwiches ein und gab das Huhn zur Not als Thunfisch aus. Das war ihr irgendwann zu mühsam - fleischloses Essen war da die Lösung. Später stieg sie dann sogar auf vegane Ernährung um, die sie für die Zeit ihrer Schwangerschaft wiederum aussetzte.

Natalie Portman als 13-Jährige in "Léon - Der Profi"

Mit ihrer Karriere ging es steil bergauf: Sie spielte an der Seite von Al Pacino in „Heat", an der von Jack Nicholson in „Mars Attacks!" und dann drei Mal die Königin Amidala in George Lucas' „Star Wars"-Filmen. Zwischendurch, 1997, machte sie trotzdem eine kurze Pause vom Film: Um in dem Broadway-Theaterstück „Das Tagebuch der Anne Frank" mitzuwirken. Diese Entscheidung hing mit ihrer eigenen Familiengeschichte zusammen: Ihre Urgroßeltern wurden in Auschwitz ermordet, die Flucht vor dem Holocaust führte ihre Großeltern nach Israel.

Portman in "Garden State" (2004), "V wie Vendetta" (2006) und "Black Swan" (2010)

Von nun an gab es keine Pausen mehr für Natalie Portman, sie drehte einen Film nach dem anderen. Aber so ganz nebenbei schloss sie auch noch ein Studium der Psychologie ab - wohlgemerkt an der Elite-Uni Havard. Das Studium helfe ihr dabei, sich in verschieden Charaktere hineinzuversetzen. Oft sind ihre Rollen nicht von der leichten Sorte, düster und manchmal todesnah. So auch in der Comicverfilmung „V wie Vendetta": Da spielt sie eine junge Frau, deren Eltern einer Diktatur zum Opfer gefallen sind und die schließlich grausame Psychofolter über sich ergehen lassen muss. Für den Film ließ sie sich die Haare abrasieren und zog für drei Monate nach Berlin, wo hauptsächlich gedreht wurde. Natalie Portman spricht zwar kein Deutsch, dafür aber sechs Sprachen: Neben Englisch und Hebräisch noch Französisch, Spanisch, Japanisch und Arabisch.

Erhält einen Oskar als beste Darstellerin in "Black Swan", mit Ehemann Benjamin Millepied

Dass sie jetzt hochschwanger ist, kann jeder sehen (über den genauen Geburtstermin schweigt sie sich - wie soll es anders sein - aus). Den Vater des Babys Benjamin Millepied, ein französischer Choreograph und Balletttänzer, hat sie am Set von „Black Swan" kennen gelernt. Für ihre Rolle als überspannte, essgestörte Primaballerina gewann sie völlig zu Recht den Oscar. Aber sie war auch schon mit den Musikern Moby und Devandra Bahnhart zusammen, ebenso wie mit dem mexikanischen Shooting Star Gael García Bernal („Amores Perros"). Waren das jetzt 30 Dinge? Hier wären noch einige mehr: Ein Lipgloss ist nach ihr benannt, sie rappte in einem Stück der Gruppe „The Lonely Island", der Modedesigner Zac Posen spricht von ihr als seiner Muse, obwohl sie findet, dass bei Filmfestivals die allerblödeste Frage diejenige nach dem Designer des Kleides ist. Sollten das jetzt schon mehr als 30 Dinge sein, ist das egal. Natalie Portman wird schließlich älter. Auch wenn man ihr das nicht ansieht.

Bilder:

Oben: Gaumont

Mitte: Camelot Pictures, Warner Bros, Fox Searchlight Pictures

Unten: Getty Images